Gestern haben wir uns im Touristenbüro an der Kamakura Station eine Karte aller Sehenswürdigkeiten von Kamakura geholt. Auf dieser Karte waren aber nicht nur die diversen Tempel und Schreine verzeichnet. Wir haben da auch ein paar Wanderwege gefunden. Da wir ja auch schon in Kroatien gerne in den Naturparks herumkraxeln wollten wir dann direkt das Wandern als kleine Familie in Kamakura testen. Für heute haben wir uns den Ten-en Hiking Trail vorgenommen Den haben schon schon die Samurai verwendet haben um vom Kencho-ji zum Zuisen-ji Tempel zu gelangen. Ich habe unser Zornröschen dann nach dem Frühstück ins Bärenoutfit und dann in den „Känguruh“ Beutel gesteckt – Abmarschbereitschaft hergestellt – Erstes Ziel: Der Egara Tenji Schrein.

Yesterday we went to the tourist office at Kamakura station to get map for sightseeing tours. On that map were lots of temples and shrines charted but we discovered some hiking trails. On our vacations in Croatia we enjoyed hiking in various national parks very much. We wanted to try out hiking as young family and decided to go for the Ten-en hiking trail. After breakfeast we put Asuka-Lena into my baby carrier and off we went – first stop Egara Tenji shrine.

Der Egara Tenji Schrein wird oft von Schülern und Studenten besucht. Hier kann man göttlichen Beistand erbitten für bevorstehende Prüfungen. Auch mein Schwager war hier mit mir zu Besuch um sich für den erfolgreichen Abschluß seiner Promotion bei den Göttern zu bedanken. Im Schrein kann man, wie so oft an heiligen Stätten in Japan, Holzkarten kaufen und sich etwas von den Göttern wünschen. Die Wünsche werden dann im Schrein an speziellen Wänden aufgehängt. Im Übrigen sprechen die japanischen Gottheiten wohl auch andere Sprachen, denn auch Touristen hängen gerne Karten mit Ihren Wünschen auf. Wenn einem dann von den Göttern ein Wunsch erfüllt wurde, pilgert man wieder zum Schrein wo man seine Bitte äußerte und bedankt sich mit einer weiteren Karte bei den Göttern. Die Holzkarten gibt es natürlich für einen kleinen Obulus. Quasi eine Kirchensteuer bei der man aber sicher sein kann, das nicht irgendein Bischof in Limburg davon einen Palast baut …

The Egara-Tenji shrine is very popular amongst pupils and students. Visitors come here to pray for success in future exams. Even my brother in law went to this shrine to ask the gods for succeeding with his promotion. In Japan it is quite usual to visit temples and shrines for asking in a favor from the gods. Usually you have pay a moderate fee to buy a wooden card. On this card you write down your wish and than you pin the card on a wall within that shrine. When your wish has been fulfilled than you have to travel back to the shrine and pay for another wooden card and write down a thank you for the gods.

Der zweite Meilenstein der heutigen Etappe war Kamakura-gu Schrein, in Kamakura lauert aber auch irgendwie an jeder Ecke entweder ein Schrein oder ein Tempel. Dieser Schrein wurde zu Ehren eines hier exekutierten japanischen Prinzen erbaut. Bevor besagter Prinz wurde hier der Legende nach in einer Höhle 9 Monate eingesperrt bevor er gerichtet wurde. Jahrhunderte Später ließ ein Kaiser dann einen Schrein rund um die Höhle errichten. Von einem Besuch dieses Schrein verspricht man sich sich das Abwenden von Unglück und Bösem.

The second milestone of todays stage was a visit to Kamakura-gu shrine. This shrine was established to honour a japanese prince that got executed at this place. Legend has it that the prince was imprisoned for 9 months within a small cave before his judgement was enforced. Centuries ago an emperor decided to build a shrine around the cave the prince was held in prison. It is believed that a visit to this shrine will turn away bad luck and evil.

Nächster Halt: „Zuisen-ji Tempel“. Zuisen-ji ist ein buddhistischer Tempel der auf einem abgelegenen Hügel gebaut wurde. Er ist vor allem für seinen Zen Garten und seinen Felsgarten bekannt und wird auch Tempel der Blumen genannt. Man geht einen schmalen und steilen Pfad den Hügel entlang und gelangt dann in einen wirklich schön gestalteten Zen Garten. Leider waren wir ein paar Tage zu früh da und der Garten war noch nicht komplett in Blüte. Ich denke man kann aber auf den Fotos erkennen wie schön es hier sein muss, wenn die Kirschblüte in voller Pracht zu bewundern ist.

Next stop: „Zuisen-ji Tempel“. Zuisen-ji is a buddhist temple on remote hill of Kamakura. It is known for its beautiful zen garden and rock garden. A narrow and steep path directs into the zen garden. Unfortunately we’ve been a bit too early to see the garden in full spring bloom. But even on that day it was a gorgeous sight and on can imagine how beautiful this garden must be in full bloom.

Nach all den Schreinen und Tempeln kamen wir endlich zum eigentlichen Ten-en Hiking Trail. Am Wegesrand wurden den Wanderern im Holzofen gebackene Süßkartoffeln als Snack von den Anwohnern angeboten. Ich konnte natürlich dem Experiment nicht widerstehen und langt zu. So eine mit Schale gebackene Süßkartoffel schmeckt erstaunlich gut und macht die Beine auch munter. Der Ten-en Hiking trail war erstaunlich gut frequentiert, von jung bis alt war alles dabei. Der Trail führt direkt über die Bergkette die die Täler von Kamakura umgibt und von den Nachbarstädten Zushi und Yokohama trennt. Man braucht zwar festes Schuhwerk für den Pfad, aber ansonsten kein spezielle Ausrüstung, man klettert und kraxelt durch Wälder und Haine und kann von Zeit zu Zeit auch mal in eines der Täler und zum Meer blicken. Wer mal etwas Ruhe im sonst sehr hektischen Japan sucht wird fündig und kommt auf seine Kosten.

After the visits to the shrines and temples we finally reached the hiking trail we’ve been planned to walk along this day. On our way to the trail we’ve been offered baked sweet potatoes from residents living next to the trail. I could’nt resist to give it a try. It was delicious and energising, the right stuff to eat prior taking a trail. The Ten-en seemed to be a popular trail, we met many people, from very young and even elder people enjoyed the trail. The path directed us along the mountain chain that surrounds the different valleys of Kamakura. Beside solid shoes no special equipment is needed to enjoy this path through the forest and hills. From time to time the path offers nice views into the valley and to the sea. 

Ungefähr auf der Hälfte unserer Wanderung kamen wir zu einem Rastplatz am Ten-en Tea House. Hier fanden sich viele andere Wanderer zum gemütlichen Rasten in mitten eines Bambushains ein. Es gab hauptsächlich gekühlte Getränke, Tee und Nigiri, kleine Reisbällchen, im Angebot. Für das Zornröschen hat die Mama ein kleines Fäßchen Milch mitgebracht. Wie bestellt wurde Asuka-Lena auch schön brav zur Pause im Baby Carrier wach. Von dem schönen Wanderweg hat Sie nicht so viel mitbekommen und hat lieber Bubu gemacht. Dafür kamen wir mit Ihr aber so dann auch problemlos voran. Wir kamen schon recht spät an der Hütte an und deswegen war die Küche schon weitestgehend geplündert. Die Wirtin hat uns aber angeboten das wir in ein paar Tagen wieder kommen um Tempura von jungen Bambus bei Ihr zu essen. Leider war dann unser Terminkalender zu voll. Aber das können wir ja bei einem anderen Japanurlaub nachholen.

Almost at halftime we reached the Ten-en tea house. Within a small bamboo forest we met many other hikers and took a rest. Luckily Asuka-Lena was sleeping the whole first part of the hike and she woke up at this resting place just in time to get her lunch. We arrived at the restplace rather late and there’ve been no more supplies for the kitchen, so the innkeeper offered us to come back some days later. She wanted to prepare fresh bamboo tempura for us. In the end we could not make it to eat the tempura because are schedule was too tight. But we will definitely come back to this place on our next visit to Kamakura.

Nach der Pause mussten wir uns ein wenig sputen, denn wir wollten noch vor Einbruch der Dunkelheit den Ten-en Trail verlassen. Wir waren auch ein wenig besorgt, das wir am Ende vor einem verschlossenen Tor am Tempel am Ende der Stecke stehen würden, falls der Tempel schon geschlossen haben sollte. Kurz nach dem Rastplatz kamen wir am Mount Ohiyarama an, dem höchsten Punkt von Kamakura. Von hier aus hat man einen tollen Ausblick auf Kamakura. Kurz vor Ende des Ten-en Trails kommt man noch an einer Aussichtsplattform vorbei von der man auf den Kencho-ji Tempel blicken kann. Wenn man Glück hat, kann man sogar von da aus einen Blick auf den „scheuen“ Mount Fuji, den wohl bekanntesten Berg Japans, erhaschen. Wir kamen zwar im Kencho-ji Tempel erst an, als dieser schon geschlossen war, aber ein freundlicher Einheimischer hat uns einen Weg am Tempel vorbei gezeigt.

After our rest we paced up a little, because we wanted to finish the trail before sunset. Shot after the tea house we reached Mount Ohiyarama the highest elevation of Kamakura. You have a nice view over Kamakura from there. At the end of the trail we came around a viewing platform from which we we saw the Kencho-ji temple. Sometimes it is also possible to see Mount Fuji from that platform. The trail ended at the Kencho-ji temple. The gates of the temple have already been closed but fortunately a Kamakura resident showed us a way around the temple gates. 

Das Wandern hat erstaunlich gut geklappt, Asuka-Lena hat nicht ein einziges Mal geqängelt und wenn sie mal wach war hat sie sehr interessiert die Flora entlang des Trails beobachtet. Das hat uns natürlich sehr gefreut das unsere Tochter auch Spaß an Wanderungen hat. Am Ende waren wir nach dem stundenlangen aber dennoch erholsamen Trotten auf Samurais Rappen in den Bergen und Wäldern Kamakuras reif für das Dinner. Auf der Karte aus dem Touristenbüro wurde ein Restaurant vermerkt dessen Spezialität die Zubereitung von Teppanyaki ist, das Okonomiyakitsukui Restaurant – Genau das Richtige für mich. Vom Kencho-ji Tempel sind wir dann mit dem Bus zum Bahnhof von Kamakura gefahren und ohne Umweg in Kaschemme injefalle – de Sultan hatte Dosch.

Hiking with Asuka-Lena was ver joyful and unexpectedly uncomplicated. Our daughter seemed to enjoy hiking which is great for us since this is one of our major activities on vacations. After the long exhausting but also very relaxing hike it was finally the time for dinner. The map from the tourist office recommended a restaurant specialized in dishes made on a teppan. That’s absolutely my taste so we headed by bus to Kamakura station and went directly to the Okonomiyakitsukui restaurant.

Ein Teppan ist klassischerweise ein japanischer Tisch mit einer Heizplatte aus Stahl zum Zubereiten der Speisen. Man sitzt in Gesellschaft um den Tisch und bereitet gemeinsam das Essen zu. In diesem Restaurant haben wir uns für den Anfang für ein Okonomiykai mit Rind, Schwein und Garnelen entschieden. Nach der Bestellung bekommt man eine Schüssel mit en Zutaten, diese werden dann vermischt und von den Gästen selbst am Tisch zubereitet. Ich habe das mal den Profi machen lassen 😉 Da mir neulich der Yuzu Sour Drink so gut geschmeckt hatte, wollte ich den hier auch ordern. Es gab leider kein Yuzu Saft aber mir dann ein Ume Sour angeboten. Das ist vom Prinzip her das Gleiche halt nur mit dem Saft der Ume Trauben – auch unwahrscheinlich lecker und süffig. Nach dem Okonomiyaki machten wir uns dann an ein paar der Spezialitäten des Hauses her. Den Anfang machten gefüllte Hähnchenschenkel. Die Schenkel wurden entbeint und der Freiraum wurde mit einer Masse aus Krätuern, Gemüse und Garnelenhack gefüllt. Das klang nach einer außergewöhnlichen Kombination und weckte sofort mein Interesse – Junge, jung war das lecker!

A traditional teppan is a table with a built-in steel boilerplate to prepare meals on. Usually you gatherup with other people around a teppan and cook the meals together. In our restaurant we decided to start with an okonomiyaki with beef, pork and shrimps. Soon after we placed our order we got a bowl with all the ingredients of our okonomiyaki. We the had mix the ingredients and to put some grease on the boiler plate of the teppan. We put the okonomiyaki on the plate and roasted it from both sides. After the roasting we put bulldog sauce and mayonnaise on top of the okonomiyaki. Then we spreaded some katsuboshi (fish flakes) and ao-nori (sea weed) on the meal. It tasted very delicious. Some days ago i had my first yuzu sour and i asked for that drink. They had no yuzu juice but instead offered me an ume sour drink. It is more or less the same, except that the yuzu juice gets exchanged with the juice of the ume plum. After the okonomiyaki we started to try the specialties of this restaurant. We began with filled chicken thigs. The bones have been removed and the thigs have then been filled with a mix of vegetables, herbs and shrimps. Sounded like a strange composition but it was very delicious . 

Meine Experimentierfreude war heute zügellos und so bestellten wir auch gleich noch Tofu. Ja richtig gelesen – Tofu, ich habe mich auch ganz sicher hier nicht beim Schreiben dieses Posts vertippt. Normalerweise hasse ich diese Eiweißpampe und ich habe Sachiko gewarnt, sollte es nicht schmecken muss Sie die ganze Portion allein mampfen. Sie hat mir aber versichert, das die nun kommende Zubereitung von Tofu sich deutlich von dem unterscheidet was ich aus Deutschland kenne. Zu meinem Erstaunen kam dieses Mal die Chefin der Küche persönlich an unseren Tisch um den Tofu zuzubereiten. Das ist in dem Restaurant wohl Chefsache, weil das wohl die richtige Zubereitung wohl eine hohe Kunst ist. Ich war ja schon skeptisch als ich den Tofu in Rohform vor sich hin schwabbeln sah. Die Köchin holte dann aber Fischflocken, Frühlingszwiebeln, Sojasprossen, Knoblauch und Ingwer aus Ihrem Zauberbeutel und brat den Tofu damit zusammen an. Die Köchin teilte einen großen Tofublock in acht Würfel. Die Würfel wurden zusammen mit dem Gemüse und den Fischflocken von allen Seite ordentlich angebraten und mit Soyasauce gewürzt. Zum Schluß wurden noch Eier auf die heiße Platte gegeben um kleine, dünne Rühreifladen daraus zu machen. Vier der Tofuwürfel wurden dann mit dem Rührei ummantelt und dann noch stärker angebraten. Nun kam der Augenblick der Wahrheit, ich beklage bei Tofu hauptsächlich den faden und für mich so gut wie gar nicht existenten Eigengeschmack sowie die Konsistenz. Von der Konsistenz her, war der Tofu erstaunlich fest, vom Geschmack her immer noch etwas fad, aber nur im Inneren der Würfel. Die Außenseiten haben ziemlich gut geschmeckt. Ich werde jetzt ganz bestimmt kein chronischer Tofunascher werden, aber zum ersten Mal war es nicht nur genießbar, es hat sogar geschmeckt. Wen es mal nach Kamakura verschlägt, der sollte unbedingt hier speisen – absolut empfehlenswert!

Today i was in a mood for experiments. I also gave tofu another try. Usually i hate tofu, i tried many different types and always felt the urgent need to spit it right out of the mouth. We ordered the the tofu and then the chef du cuisine came to our teppan and started to prepare the meal for us. The way tofu gets roasted in this restaurant is special and you need to have the experience to prepare the tofu. That is why the innkeepers prepare the tofu for you. The cook put a big chunk of tofu on the boilerplace and sliced it into eight cubes. The tofu cubes got roasted on all sides along with soy beans, ginger, spring onion and fish flakes in soy sauce. Four of the cubes have also been coated with egg. It tasted really good and it was the first i enjoyed tofu – however i’m still not falling in love with tofu.

Zum Abschluß gibt es noch eine Karte zu unserer Tour. Wir hatten noch keinen GPS Tracker zu der Zeit und daher habe ich mir die Karte von der Strecke aus dem Internet heruntergeladen und ein wenig angepasst. In Zukunft wollen wir von unseren Wanderungen immer die Strecke per GPS erfassen. Falls mal einer Lust bekommen sollte auf den selben Pfaden zu wandeln.

Last but not least i tried visualize todays tour. On that day we had no GPS tracking device with us, so i had to download a similar track from the internet and adjust it to the path we’ve been on today. So if you get around Kamakura some day and you enjoy hiking, you should give the Ten-en trail a try.

volle Distanz: 8504 m
Maximale Höhe: 184 m
Minimale Höhe: 6 m
Gesamtanstieg: 843 m
Gesamtabstieg: -819 m
Gesamtzeit: 04:22:18